Freiheit – Segen oder Fluch

Ist es nicht sehr interessant, dass unser Verstand uns diese Gedanken immer wieder vor die Nase hält?

Frei zu sein.

Frei von Schmerz.
Frei davon, unsere Zeit in Arbeit zu investieren.
Frei von selbstschädigendem Verhalten.

Wobei wirkliche Freiheit etwas ist, was die wenigsten Menschen jemals erreichen werden. Ihr Verstand wird sich immer an etwas binden. Er wird immer etwas suchen, woran er sich festhalten kann.

Freiheit zu haben, also wirkliche Freiheit, würde bedeuten:
Ohne Probleme auf der Straße leben zu können.
Sich aus dem Müll zu ernähren.
Nackt durch die Öffentlichkeit zu gehen.

Ohne dass es dich stört.
Keine Gefühlsregung.
Keine Gedanken an „wie schlimm es doch ist” oder „wie peinlich”.

Unsere Gedanken und Emotionen sind ein Feuerwerk unseres Verstandes.
Ein Feuerwerk Mayas.

Und unser Verstand wird alles dafür tun, dass wir uns an dieses Feuerwerk binden. Dass wir es für wahr halten. Und genau das bindet uns an Dinge.

Wenn der Brustkorb sich verengt und wir keine Luft mehr bekommen.
Wenn Schmerzen durch unseren Körper fahren.
Wenn Gedanken uns etwas einreden und unsere Emotionen dadurch verrückt spielen.

Es ist das perfekt inszenierte Schauspiel.
Das perfekte Feuerwerk.
Die besten Spezialeffekte, die es gibt.

Damit wir unsere Geschichte glauben.
Damit wir sie für wahr halten.
Selbst wenn sie es nicht ist.

Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ist sie es niemals.
Aber das musst du selbst herausfinden.

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Ich teile mit dir eine Story, die ich immer wieder erlebe, seit Beginn meines Lebens.
Meine Arztbesuche laufen immer gleich ab.

Ich hatte mal einen Schmerzanfall. Nicht, dass ich irgendwas anders gemacht hätte an diesem Tag. Ich kam nach Hause nach einem Spaziergang, wollte mich an den Rechner setzen und merkte, mein Bauch tut weh. Also habe ich es gelassen.

Sechs Stunden später war ich mit einer Freundin auf dem Weg ins Krankenhaus, weil mir alles so wehgetan hat, dass es kaum erträglich war.

Ich habe, als diese Freundin zu mir kam, ihr gesagt, dass ich weiß, dass dieser Schmerz „nichts” ist.
Eine Illusion.

Im Krankenhaus hat man alles mit mir gemacht.
Schmerzmittel,
CT,
Ultraschall,
usw.

Ich lag dort sechs Stunden.
Das Ergebnis: „Sie haben nichts.”
Es wurde nichts gefunden.
Absolut nichts.

Und ich konnte wieder gehen.
Wurde entlassen.

Sechs Stunden zuvor konnte ich mich nicht aufrichten.
Kaum gehen.
Habe kaum Luft bekommen.
Meine Gliedmaßen waren taub.
Ich habe am ganzen Körper gezittert.
Liegen, stehen, sitzen.
Alles hat enorm wehgetan.

Und was war es?
Ein Schauspiel meines Körpers.

Ist es wichtig zu wissen, was es ausgelöst hat?
Nein.

Die Frage danach würde kein Ende finden.
Sowie bei vielen.

Das, was wir vermuten, wäre nichts weiter als Glaube.
Die Gewissheit, was es wirklich war, werde ich also niemals haben. Daher ist die Frage an sich verschwendete Zeit.

Ist ja auch egal.
Mir ging es nach einigen Tagen wieder gut.
Habe viel geschlafen, mich ausgeruht und das war es.

Es zeigt nur, wie sehr wir uns in dem einsperren, was unser Verstand mit uns macht. Wie wir glauben, was in uns passiert, und es für wahr halten.

Wir entkommen dem auch nicht.
Selbst wenn ich weiß, dass es nicht wahr ist, bin ich in diesem Moment, den ich gerade beschrieben habe, voll im Film gefangen, ohne ausbrechen zu können.
Weil es so wirkt, als ob es wahr ist.

Ist es wichtig auszubrechen?
Nein.

Ist es schlecht oder gut?
Weder das eine noch das andere.
Es ist halt, wie es ist.

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Die meisten Menschen leben in einem goldenen Käfig.
Der keine Türen und keine Gitterstäbe hat.
Sie sehen nur nicht, wie sie in ihm leben.

Wie sie mit ihm kämpfen.
Der Kampf gegen diesen Käfig wird niemals erfolgreich sein.

Freiheit ist die Illusion, die wir als schön empfinden.
Der Verstand wird sich jedoch immer binden.

Und nur wenn diese Bindung erkannt wird, wirst du die Wahl haben.
Sie zu verändern.

Nur wer den goldenen Käfig erkennt, kann etwas verändern.
Kann wählen.
Kann entscheiden.

Nichts anderes wird dich dem näherbringen.
Ansonsten wird das Feuerwerk immer dafür sorgen, dass du die Lüge für die Wahrheit hältst.

Und du wirst an ihr festhalten.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem es endet.

Grüße
Nicolas